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Das Klima wird zum Manifest

11. Dezember 2009

Zweifellos entscheidet sich in den Städten, ob die ehrgeizigen Ziele zur Rettung des Klimas umgesetzt werden können: Öffentliche und private Gebäude verbrauchen derzeit rund 40 Prozent des gesamten Energiebedarfs und verantworten 20 Prozent der CO2-Emissionen. Eine zukunftsfähige Architektur und Ingenieurbaukunst, die dem verantwortungsbewussten Umgang mit den Ressourcen der Erde gerecht werden, erfordert Vernunft.

In diesem Verständnis hat der BDA das Manifest „Vernunft für die Welt“ initiiert, das von allen Verbänden und Kammern getragen wird. Erstmals erklären Architekten, Ingenieure, Stadtplaner, Landschafts- und Innenarchitekten gemeinsam, „den Einsatz von Energie, Material und Boden um ein Vielfaches zu verringern, umweltschädliche Emissionen zu vermeiden und den Einsatz der Baustoffe so zu planen, dass sie nach ihrer Nutzung zur Grundlage neuer Produkte werden.“

Von der feierlichen Übergabe des Manifests an Bundesminister Wolfgang Tiefensee am 27. März im Bundesbauministerium ging ein Signal an Politik und Berufstand aus. Michael Frielinghaus als Präsident des BDA plädierte für eine ökologische Wende in Architektur und Stadtplanung: „Der Schutz des Klimas erfordert ein neues Denken, eine neue Entschlossenheit und eine neue Verbundenheit über alle Grenzen hinweg. Wir betrachten das Manifest als eine Selbstverpflichtung unseres Berufsstandes für eine gebaute Umwelt, die unsere Welt auch für nachfolgende Generationen lebenswert erhält. Dafür brauchen wir ein konsequentes Umdenken und einen Innovationsschub, um die anstehenden ökologischen Fragen zu lösen.“

Bundesminister Tiefensee begrüßte das gemeinsam von den planenden Berufen getragene Manifest. In seiner Ansprache führte er aus, dass er sich als Bundesminister für angemessene politische Rahmenbedingungen einsetzen wird, die den Paradigmenwechsel für eine nachhaltige Architektur und Stadtplanung ermöglichen. Das Manifest wird als deutscher Beitrag der Architekten und Ingenieure in die UN-Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen eingebracht.

Architekten, Ingenieure, Stadtplaner, Landschafts- und Innenarchitekten sind aufgerufen, das Manifest unter www.klima-manifest.de zu unterzeichnen. Allein in den ersten Tagen haben sich über 400 Architekten unterzeichnet, auch aus der Schweiz, den Niederlanden, Dänemark und den USA sind Architekten vertreten.

Klar ist indes auch, wer Nachhaltigkeit verspricht, muss sie auch unter Beweis stellen: Dazu werden Kammern und Verbände regelmäßig öffentlich über den Stand der Umsetzung der Selbstverpflichtung berichten.

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