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Baudenkmäler fördern und „klimafit“ machen

28. Mai 2010

Das Bündnis von Organisationen aus den Bereichen Architektur und Denkmalschutz mit mehr als einer Million Mitgliedern fordert die Bundesregierung auf, das CO2–Gebäudesanierungsprogramm an die besonderen Anforderungen des Denkmalbestandes anzupassen.

Das Bündnis stimmt mit den Zielen des Koalitionsvertrages überein, dass auch in Altbauten die Energiebilanz verbessert werden soll. Die Sanierung des Gebäudebestandes ist ein wichtiger Baustein im Rahmen der Klimaschutzstrategie des Bundes. Baudenkmäler stehen für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.

Selbstverständlich ist auch die energetische Sanierung von Baudenkmälern und Ensembles notwendig und möglich und kommt den Eigentümern zugute. Die vom Bund und den Ländern geförderten Modellprojekte der letzten Jahre haben dies gezeigt. Energieeffizienz am denkmalgeschützten bzw. denkmalwürdigen Gebäude verlangt aber die Analyse des Einzelfalls und darauf abgestimmte Lösungen. Diese sind häufig mit höheren Kosten verbunden. Eine übliche Außendämmung ist bei einem Baudenkmal in der Regel problematisch. Auch droht die Gefahr, dass durch falsche Dämmung oder ungeeignete Sanierungsmethoden wertvolle Bausubstanz Schaden nimmt oder ganz verloren geht. Die Spitzenorganisationen fordern daher sofortige Hilfe, um dem möglichen Verlust unserer identitätsstiftenden Baudenkmäler und Ensembles entgegenzuwirken!

Die Modifizierung der Förderinstrumente ist eine der Hauptforderungen der Fachorganisationen. Klimaschutz und die Erhaltung unseres kulturellen Erbes sind nur vereinbar, wenn zusätzliche Kosten vom Staat bezuschusst werden. Das CO2-Gebäudesanierungs-programm der Bundesregierung sollte daher den erforderlichen Mehraufwand in der Zuschussvariante und der Kreditvariante des
Programms berücksichtigen. Die Zuschusshöhe sollte sich an den denkmalgerechten Gesamtaufwendungen und nicht nur an der Energieeffizienz ausrichten. Die Unterzeichner fordern eine entsprechende Anpassung der KfW-Programme.

Der Appell wird getragen von:
Bundesarchitektenkammer
Bund Deutscher Architekten
Bund Heimat und Umwelt in Deutschland
Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung
Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz
Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Europa Nostra Deutschland
Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz
ICOMOS Deutschland
Vereinigung der Landesdenkmalpfleger
Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege Deutschland e.V. WTA-D