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Die Aufrichtigkeit der Architekten

9. August 2011

Art-Interview mit BDA-Präsident zum Architektenwettbewerb 

„Humboldt-Forum“

In einem Interview mit dem Kunstmagazin art erläutert BDA-Präsident Michael Frielinghaus, dass der Berufsstand fehlerhafte Angaben bei der Bewerbung zu Architektenwettbewerben nicht toleriert. „Aufrichtigkeit ist ein wesentliches Element im Handeln von BDA-Architekten, die mit Leidenschaft und Überzeugung ihr ganzes Know-How in Wettbewerbe einbringen. Deshalb wird es nicht als Kavaliersdelikt gesehen, wenn Kollegen mit falschen Angaben operieren.“

Auf die Frage, ob die vermeintlich unvollständigen Bewerbungsunterlagen von Franco Stella für den 2007 stattgefundenen Architektenwettbewerb „Humboldt-Forum“ juristische Schritte erforderten, plädiert Michael Frielinghaus für den Blick nach vorn: „Der öffentliche Bauherr sollte die Erfahrung daraus mitnehmen, dass betriebswirtschaftliche Kriterien eben keinen Ausblick auf die Qualität von Wettbewerbsbeiträgen zulassen.“

Der BDA fordert deshalb, offene Wettbewerbe für den öffentlichen Bauherrn gesetzlich zu verankern. Denn jungen Architekturbüros ohne umfangreiche Referenzlisten und Architekten, die eine Zeit lang in anderen Baubereichen tätig waren, wird durch die geforderten Teilnahmevoraussetzungen der Marktzugang verwehrt. „Es wäre ein riesiger Fehler, das kreative Potenzial der kleinen und jungen, aber leistungsfähigen Büros auszuschließen. Genau ihre Ideen brauchen wir, um unsere Städte für die Anforderungen von morgen weiterzubauen.“, so Michael Frielinghaus. Zudem ist ein unbeschränkter Teilnehmerzugang in einer freiheitlich verfassten Gesellschaft eine existenzielle Notwendigkeit für freiberuflich arbeitende Architekten.

Veröffentlicht ist das Interview unter
Michael Frielinghaus Interview.