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Nachlese BDA-Symposium zur 13. Architekturbiennale in Venedig

5. September 2012

Traditionell ist der BDA mit einer inhaltlichen Veranstaltung im Rahmen der Eröffnung des Deutschen Pavillons auf der Architekturbiennale in Venedig vertreten.

In diesem Jahr beschäftigte sich der Beitrag in Anlehnung an das Thema des Deutschen Pavillons, „reduce, reuse, recycle“, mit Strategien zur Reaktivierung und Neudefinition des öffentlichen Raums. Nach einem Grußwort von Muck Petzet, dem Generalkommissar des Deutschen Pavillons, und einer Einführung von BDA-Präsident Michael Frielinghaus wurden unter dem Titel „reuse the public“ in interdisziplinären Diskussionsrunden drei ausgewählte Beispiele bürgerschaftlichen Engagements vorgestellt, die auf besondere Weise zur Belebung von Stadtquartieren beitragen und neue Formen der Stadtgesellschaft und Stadtöffentlichkeit reflektieren.

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Reuse the Public Fotos: David Kasparek

Der Berliner Künstler Adam Page und Adelina Kassoli, Schülerin des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Berlin-Neukölln, berichteten von den Höhen und Tiefen ihres Projekts „Die 12 Veränderer“, bei dem Schüler, Künstler und Architekten ein Nutzungs- und Gestaltungskonzept  für den ungepflegten Platz zwischen Schule und Straße entwickelten und dabei die Zusammenarbeit mit der Nachbarschaft, der Bezirksverwaltung und der Stadtteilöffentlichkeit suchten.

Das zweite Projekt „Wahlverwandtschaften“ wurde von seiner Initiatorin Eva Hüttenhain präsentiert. Als generationenübergreifendes Wohnprojekt von Menschen unterschiedlichster sozialer und kultureller Herkunft versucht es, über ein verantwortungsvolles Miteinander nicht nur das Leben der Gemeinschaft zu bereichern, sondern auch das städtebaulich und sozial schwierige Umfeld am Rand der Bonner Altstadt positiv zu verändern.

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Der Architekt Dr. Christofer Hornstein schließlich stellte die Bürgerinitiative „Bessere Mitte Fürth“ vor, die sich konstruktiv gegen die Privatisierung und Kommerzialisierung des öffentlichen Raums und den Abriss von Denkmalen zugunsten einer neuen innerstädtischen Shopping-Mall in Fürth engagiert.

Im Dialog zwischen den Referenten, den Moderatoren Brigitte Holz, Architektin und Stadtplanerin BDA, und Prof. Dr. Riklef Rambow, Fachgebiet Architekturkommunikation am Karlsruher Institut für Technologie, sowie dem Publikum wurden die Chancen, Risiken und auch die Grenzen informeller, interdisziplinärer und partizipativer Strategien zur Gestaltung des öffentlichen Raums deutlich. Wichtige Aspekte der Diskussion waren außerdem die Auswirkungen dieser neuen Formen bürgerschaftlicher Teilhabe und der sich verändernden Nutzung des öffentlichen Raums auf die Rolle von Architekten in partizipativen Planungsprozessen.

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