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Du, meine konkrete Utopie. Erbe Großwohnsiedlungen

15. Januar 2020

Der BDA Hamburg präsentiert ab März eine Ausstellung mit Fotoarbeiten der Wiener Wohnanlage Alt-Erlaa von Zara Pfeifer.

Eröffnung: Donnerstag, 27. Februar 2020, 18.30 Uhr

                 BDA Hamburg Galerie, Shanghaiallee 6, 20457 Hamburg

BEGRÜSSUNG — Daniel Kinz, 1. Vorsitzender BDA Hamburg
FILMVORFÜHRUNG UND EINFÜHRUNG — Zara Pfeifer
Anschließender TALK mit dem Architekturjournalisten Olaf Bartels zum Thema Erbe Großwohnsiedlungen
AUSSTELLUNGSLAUFZEIT — 2. März bis 29. Mai 2020

Zara Pfeifer
Zara Pfeifer

Zara Pfeifer
Zara Pfeifer

Die Fotografin und Architektin Zara Pfeifer entwickelte aus ihrer Diplomarbeit das langjährige Foto- und Rechercheprojekt  über die in den 1970er Jahren von dem Architekten Harry Glück entworfene Wohnanlage Alt-Erlaa in Wien. Charakteristisch für die Terrassenbauten sind die aus bepflanzten Trögen bestehenden grünen Fassaden und die Schwimmbäder auf den Dächern der 70 Meter hohen Gebäude. Neben den 3.200 Wohnungen – von denen Zara Pfeifer einige für kurze Zeit selbst bewohnte – zeichnet zudem eine Vielzahl von gemeinschaftlichen Flächen die Architektur der Wohnblöcke aus. Diese werden von derzeit 33 Clubs genutzt, die aus der Bewohnerschaft über die Jahre entstandenen sind.

„Luxus für alle“ lautet der verheißungsvolle Ansatz, der den Anspruch des Architekten für den Wohn- und Kaufpark Alt-Erlaa am Stadtrand Wiens beschreibt. Mit Wohnraum für ca. 9.000 Personen ist er eines der größten Wohnanlagen Österreichs. Auch wenn man heute in einer Zeit des erhöhten Wohnungsbaus die Konzepte von Großwohnsiedlungen nicht mehr wiederholen möchte und die städtebaulichen Leitbilder weiterentwickelt wurden, verlangt dieser Bestand doch einen genauen Blick, um die aktuelle Diskussion über den Erhalt und die Weiterentwicklung der Siedlungsbestände der 50er, 60er und 70er Jahre zu beleben. Entgegen einiger negativer Beispiele von Großwohnsiedlungen, wurden in diesem Wohnkomplex Ansätze verfolgt, die für den heutigen Wohnungsbau immer noch relevant sind wie kurze Wege, Gemeinschaftseinrichtungen, Stadt in der Stadt, Bezug zu Frei- und Grünraum oder autofreie Mobilität. Das Beispiel Alt- Erlaa zeigt, dass für die nachhaltige Wohnzufriedenheit das gelebte Miteinander nötig ist, begünstigt durch die soziale Infrastruktur mit seinen vielen Gemeinschaftseinrichtungen, den Dachschwimmbädern und dem kulturellen Angebot.

Du, meine konkrete Utopie wurde ausgezeichnet und in Europa und den USA ausgestellt, unter anderem im ZEITmagazin, Monocle Magazine, TANK Magazine und DUMMY Magazin veröffentlicht und als Foto-Film auf der Diagonale–Festival für Österreichische Film uraufgeführt. Das Fotobuch Du, meine konkrete Utopie wurde 2017 bei Kerber Verlag publiziert.

Zara Pfeifer wurde im Zuge ihrer Arbeit zu zahlreichen Vorträgen, Interviews, Screenings, Ausstellungen und Konferenzen von Galerien, Institutionen und Universitäten in Europa eingeladen. Es ergaben sich Zusammenarbeiten und Lehraufträge, wie z.B.  an der HafenCity Universität Hamburg, der TU Wien und Fotoaufträge “Olympiapark München” von der TU München und “Asemwald Stuttgart” von der Akademie der bildenden Künste Stuttgart.

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Zara Pfeifer ist 1984 in Köln geboren und lebt/arbeitet in Wien als freischaffende Künstlerin und ist Lehrbeauftragte für Architektur an der TU Wien. Sie hat Architektur an der TU Wien (BA) sowie der Akademie der bildenden Künste Wien (MA) studiert. Anschließend hat sie Fotografie an der Friedl Kubelka Schule für künstlerische Fotografie Wien studiert.

In ihren Arbeiten zeigt sie ihr tiefes und beständiges Interesse an sozialen und räumlichen Phänomenen. In ihren Langzeitprojekten fügt sich Zara Pfeifer in die Welt ein, die sie dokumentiert – nicht nur als Beobachterin, sondern als aktive Teilnehmerin: ob am Sozialleben im modernistischen Wohnprojekt Alt-Erlaa oder als LKW-Beifahrerin auf einer Route durch Europa. Dabei nutzt sie die Fotografie als künstlerisch-forschendes Mittel, um von einem Ort/einer Thematik zu lernen. Neben der Fotografie kommunizieren Filmaufnahmen, Mappings und Vorträge ihre Erkundungen.

Ausgewählte Ausstellungen und Vorträge:

Galerie Kernweine, Österreichisches Kulturforum Berlin, HafenCity Universität Hamburg, Hochschule für Architektur Bremen, Crush Curatorial New York, CP Projects Gallery New York, Technische Universität München, ARCH+ Berlin, CAFx Copenhagen Architecture Festival, AzW–Architekturzentrum Wien, Galerie Georg Kargl, Krinzinger Projekte Wien, Fotogalerie Wien, Fotohof Salzburg.

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