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Abrissplanungen im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark sofort stoppen!

11. Juni 2020

Das Stadion im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark

„Die Abrissplanungen zum Stadion  im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark sind sofort zu stoppen“, fordern der Bund Deutscher Architekten (BDA), Landesverband Berlin, und der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla), Landesgruppe Berlin-Brandenburg, in einer gemeinsamen Erklärung.

Eike Richter, Landesvorsitzender des bdla, erklärte: „Berlin besitzt mit dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark und dem angrenzenden Mauerpark eine Deutschland-, wenn nicht weltweit einmalige Sport- und Freizeitlandschaft, die Spitzen- und Breitensport vereint und mit der Grünen Infrastruktur Berlins verbindet. Der wertvolle Baumbestand und die historisch einmalige Anlage von Stadion, denkmalgeschützter Hinterland-Mauer und Tribüne für Karaoke-Events im Mauerpark, dies alles muss behutsam saniert und nicht brachial umgestaltet werden!“

Insbesondere der vom Senat ernsthaft erwogene Abriss des Stadions mit der 1987 errichteten und 2015 sanierten Haupttribüne wurde nicht stichhaltig begründet. Allein die nicht optimale Orientierung der Haupttribüne nach Westen kann den Eingriff nicht rechtfertigten.

Dieser Umgang mit dem identitätsstiftenden Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion ist nicht angemessen. Die städtebaulichen, funktionalen, räumlichen, baukulturellen und ökologischen Aspekte wie auch die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung müssen besser berücksichtigt werden. Insbesondere vor dem Hintergrund von Klimaschutz, Abfallvermeidung und Ressourcenschonung ist der Abriss zu hinterfragen. Die Möglichkeiten eines Umbaus des Stadions sind vertieft planerisch zu prüfen, fordern die Berufsverbände.

Julia Dahlhaus, Landesvorsitzende des BDA, fordert: „Der Senat ist gut beraten, eine ernsthafte, vorgezogene Bürgerbeteiligung unter Einbeziehung der Stadion-Thematik durchzuführen und in einem ergebnisoffenen Wettbewerbsverfahren Konzepte für diesen einmaligen Ort entwerfen zu lassen. Berlin hat besseres verdient!“.

Dazu sollte im Rahmen eines interdisziplinären Wettbewerbs für Architekten und Landschaftsarchitekten ein Masterplan für das Gesamtgelände und einen Entwurf für das Stadion entwickelt werden. Hierbei ist das Bedarfsprogramm zu hinterfragen und auf ein stadt- und geländeverträgliches Maß zu reduzieren. Bis die Ergebnisse vorliegen, ist der Geltungsbereich des vorgesehenen Bebauungsplans mit einer Veränderungssperre zu belegen!

In gemeinsamen Schreiben haben sich die beiden Berufsverbände bereits an den Bezirk, sowie die beteiligten Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Wohnen, Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie Inneres und Sport gewandt, ihre starken Bedenken geäußert und fachliche Unterstützung angeboten.


Kontakt und weitere Informationen:

Bund Deutscher Architekten
Landesverband Berlin
Tel 030 886 83 206
info@bda-berlin.de
www.bda-berlin.de

Bund Deutscher Landschaftsarchitekten bdla
Landesgruppe Berlin/Brandenburg e. V.
Tel. 030 886 83 206
info@bda-berlin.de
bdla-bb@bdla.de
www.bdla.de

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