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Rückblick: A-Z Architekten EBERHARD M. KLEFFNER (1911-2000) / CHRISTA KLEFFNER-DIRXEN (1910-2004)

27. Oktober 2020

A-Z Architekten: EBERHARD M: KLEFFNER (1911-2000) / CHRISTA KLEFFNER-DIRXEN (1910-2004)

Über 60 Kirchen haben sie im Zeitraum 1950-1980 umgestaltet oder neu gebaut. Eberhard M. Kleffner (1911-2000) und Christa Kleffner-Dirxen (1910-2004) schufen als Architektenehepaar sakrale Räume wie kein anderes Architekturbüro aus Münster. Da lag es nahe, ihr Werk im Rahmen der Vortragsreihe „A-Z Architekten“ auch in einer Kirche rückblickend vorzustellen.

Der BDA Münster-Münsterland lud daher am vergangenen Donnerstag (15.10.) in die ehemalige Bonifatiuskirche ein, die 1964/65 von den Kleffners entworfen wurde. Mit ihrem Parabelgrundriss führten sie das Thema der kurz zuvor von Rudolf Schwarz realisierten Heilig-Kreuz-Kirche in Bottrop weiter.

Foto: Markus Bomholt
Foto: Markus Bomholt

Begrüßt wurden die zahlreichen Zuhörer vom Geschäftsführer des Dialog-Verlages Dr. Ralf Hammecke, dessen Medienunternehmen die inzwischen profanierte Kirche als moderne Büroadresse nutzt. Andreas Heupel (BDA) dankte dem Gastgeber für das offene Haus und begrüßte ebenso die Mitglieder der Familie Kleffner.

Foto: Markus Bomholt
Foto: Markus Bomholt

In seinem Vortrag über das ungewöhnliche Architektenpaar führte sodann der Architekt Stefan Rethfeld wichtige Lebensstationen vor Augen. Während Christa Dirxen aus Hamm stammte, wurde Eberhard M. Kleffner in Paderborn geboren, verbrachte jedoch seine Kindheit und Jugend in Bottrop und Münster, wo er 1930 am Paulinum sein Abitur absolvierte.

Foto: Markus Bomholt
Foto: Markus Bomholt

Beide lernten sich im Architekturstudium in Stuttgart kennen und wurden dort durch Paul Schmitthenner sowie Paul Bonatz geprägt. Im Gegensatz zur damals neuen Weißenhofsiedlung plädierten diese eher für ein traditionelles Bauen, das sich auf eine handwerkliche und konstruktive Werklehre berief.

Foto: Markus Bomholt
Foto: Markus Bomholt

Nach Stationen in Berlin und München, gründeten sie 1951 ein eigenes Büro in Münster. Wohnhäuser, Bürobauten, Schulen und zunehmend Kirchen entstanden. Bereits zuvor war Eberhard M. Kleffner mit dem Wiederaufbau des Bischöflichen Hofes (1947-49) am Domplatz befasst. Als Diözesanbaumeister (1958-75) wurde er auch im neuen Ruhrbistum tätig, wo er besonders den nachkriegsmodernen Kirchenbau in der Breite fördern konnte.

Foto: Markus Bomholt
Foto: Markus Bomholt

Zurück in Münster: Wer sich auf Spurensuche begeben möchte, dem sei, so Rethfeld, die „Fünf-Kirchen-Tour“ empfohlen: Bonifatiuskirche (1964/65, Münster), St. Margareta (1961-63, Münster), Kraftfahrerkapelle (1964, Telgte), St. Marien (1958/59, Warendorf) und St. Johannes Baptist (1967/68, Beelen). Die Tour zeigt bereits einen eindrucksvollen Querschnitt des Schaffens des ungewöhnlichen Architektenpaares.

Foto: Markus Bomholt
Foto: Markus Bomholt

Ein Gespräch mit dem Sohn Thomas Kleffner und dem Neffen Eberhard E. Kleffner, beide wurden ebenfalls Architekten, beschloss den Abend. Tatsächlich zählte die Bonifatiuskirche zu den geschätzten Projekten in der Familie. Gelobt wurde auch, dass der jüngere Umbau durch das Büro agn die räumliche Spannung weiterhin erleben lässt. Und das Publikum saß einen Abend lang mittendrin.

Foto: Markus Bomholt
Foto: Markus Bomholt

Ein nächster A-Z Termin wird Josef Paul Kleihues (12.11., Münster Arkaden) gewidmet sein. Anmeldungen unter: bda-muenster@hehnpohl.de

Foto: Markus Bomholt
Foto: Markus Bomholt

 

 

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