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Architektinnen im BDA: jetzt mitgenannt!

2. Dezember 2020

Manchmal dauern wichtige Dinge schon einmal lange, aber nun ist es soweit: Durch Beschluss der Mitgliederversammlung des BDA NRW, die am 17. September im Baukunstarchiv NRW in Dortmund stattfand, wurde der Name des Verbandes im 117. Jahr seines Bestehens geändert und berücksichtigt somit nun explizit die weiblichen BDA-Mitglieder.

Die Umbenennung in „Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA“ hatte einen einjährigen Vorlauf mit Diskussionen in den Gremien auf Bundes- und Landesebene, einer Online-Erhebung des Stimmungsbildes und parallel dazu der Erarbeitung einer neuen Wortmarke. Nachdem der Bundesverband bereits im Juli dieses Jahres den Schritt getan hat, war auch in der Landesmitgliederversammlung die Zustimmung fast einhellig.

Der BDA wurde 1903 allein von Männern gegründet und blieb bis 1919 ein reiner Männerverein. Die erste Frau im BDA war Therese Mogger (1875-1956), die seit 1911 in Düsseldorf ein eigenes Büro führte. Damals gab es gerade einmal 3% Studentinnen der Architektur. Heute hat der BDA zahlreiche erfolgreiche Architektinnen in seinen Reihen, wie nicht zuletzt die Ausstellung „Frau Architekt“ kürzlich gezeigt hat. An der Spitze des BDA Bundesverbandes steht eine Präsidentin, Susanne Wartzeck.

Warum, wenn doch die Mitgliedschaft von Frauen heute eine Selbstverständlichkeit zu sein scheint, dann also die Umbenennung? Sie soll ein deutliches Signal in den Berufsstand und die Gesellschaft senden: Es ist uns wichtig, dass Architektinnen, und zwar eigenverantwortlich ein Büro betreibende, in unserem Verband paritätisch vertreten sind und diesen mit prägen. Sie sollen nicht nur mitgemeint, sondern auch mitgenannt sein!

Der BDA ist damit der erste Verband im Bereich der Architektur und Planung – die nur für Frauen zugänglichen Verbände selbstverständlich ausgenommen -, der sich im Namen so klar positioniert sowie auch der erste Verband der Freien Berufe, der den Schritt der Umbenennung geht.