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BDA-Preis für Architekturkritik 2021 an Nikolaus Kuhnert und drei Besondere Auszeichnungen

18. August 2021

Der seit 1963 im dreijährigen Turnus vergebene BDA-Preis für Architekturkritik geht 2021 an den langjährigen Chefredakteur und Herausgeber der Zeitschrift Arch+, Nikolaus Kuhnert. Erstmals wurde der Preis geöffnet für zusätzliche Medien und Formate: Besondere Auszeichnungen für Teilaspekte werden verliehen an die Fernsehredakteurin Sabine Reeh, den Lokaljournalisten Oliver Volmerich und die Herausgeber/innen des Online-Magazins Marlowes, Ursula Baus, Christian Holl und Claudia Siegele.

Christian Werner
Christian Werner
Nikolaus Kuhnert

Diese Entscheidung traf eine unabhängige Jury unter Vorsitz der BDA-Präsidentin Susanne Wartzeck. Der Jury gehörten außerdem der Vizepräsident des BDA, Thomas Kaup, die stellvertretende Direktorin des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt, Andrea Jürges, der Chefredakteur der Zeitschrift „der architekt“, Andreas Denk†, und Axel Frühauf, meck architekten, an.

Preisverleihung

Der BDA-Preis für Architekturkritik 2021 wird am 10. September 2021 um 19 Uhr im Oberhafenquartier in Hamburg feierlich verliehen. Die Laudatio hält Andrea Jürges.

Ort: Halle 424, Stockmeyerstraße 43, 20457 Hamburg

Die Veranstaltung ist ausgebucht.

Zur Einhaltung der Schutz- und Hygienevorgaben sind die Plätze begrenzt. Eintritt nur mit tagesaktuellem negativen Corona-Test oder Impfausweis (2-fach, mind. seit 14 Tagen). Es besteht Maskenpflicht im Innenraum.

Ablauf

Begrüßung
Susanne Wartzeck, Präsidentin des BDA, Berlin/Dipperz
Finn Warncke, Vorsitzender des BDA Hamburg

Preisverleihung
Susanne Wartzeck, Präsidentin des BDA, Berlin/Dipperz

Besondere Auszeichnungen
Ursula Baus / Christian Holl / Claudia Siegele, Marlowes
Sabine Reeh, Bayerischer Rundfunk
Oliver Volmerich, Ruhr Nachrichten

BDA-Preis für Architekturkritik
Dr. Nikolaus Kuhnert, Arch+, Berlin

Laudatio
Andrea Jürges, Stellvertretende Direktorin des Deutschen Architekturmuseums, Frankfurt am Main

Erwiderung
Dr. Nikolaus Kuhnert, ARCH+, Berlin

Zur Veranstaltung

Begründungen der Jury

BDA-Preis für Architekturkritik 2021: Nikolaus Kuhnert, ARCH+

Unter Nikolaus Kuhnerts Führung wurde die „Arch+“ ab Mitte der 1980er Jahre zur inhaltlich bestimmenden thematischen Architekturzeitschrift im deutschen Sprachraum. Sie hat über Jahrzehnte hinweg Zukunftsthemen früher als andere erkannt und erörtert, sie setzt bis heute den politischen und gesellschaftlichen Diskurs und konnte insbesondere für Studierende und junge Berufstätige zum intellektuellen Leitmedium und zur Inspirationsquelle in ihrer jeweiligen Zeit werden. Unter Inkaufnahme großer wirtschaftlicher Risiken und durch idealistische Aufopferungsbereitschaft ihrer Mitarbeitenden hat sich die Zeitschrift eine unvergleichliche Unabhängigkeit erhalten, ohne je den inhaltlichen Kern ihrer Arbeit und ihre Zielsetzungen zu verraten.

Die Jury würdigt Nikolaus Kuhnerts jahrzehntelangen prägenden Einsatz für die „ARCH+“ mit dem BDA-Preis für Architekturkritik 2021.

Besondere Auszeichnung: Ursula Baus, Christian Holl, Claudia Siegele, Marlowes

Das altruistisch betriebene Non-Profit-Portal „Marlowes” ist ein Unikat in der deutschen Architektur-Publizistik. Es bestimmt die Spitze der Fachdiskussion wesentlich, weil stets die politischen Entstehungsbedingungen mitgedacht werden. Marlowes ist ein gut gemischtes und aktuelles Magazin mit einer Bandbreite aus Glossen, Kritiken, Rezensionen, Kommentaren und Fotos, das Lust macht, sich mit den Grundsatzfragen der Baupolitik zu befassen. Die Beiträge müssen keine Rücksicht auf Anzeigenkunden oder Sponsoren nehmen, sie sind präzise recherchiert, hintersinnig formuliert und werden mit Quellen, Links und Literaturangaben transparent untermauert. Damit werden Diskurse versachlicht und eigene Positionen bezogen.

Die Jury würdigt den klassischen Qualitätsjournalismus der drei hinter „Marlowes“ Stehenden mit einer Besonderen Auszeichnung.

Besondere Auszeichnung: Sabine Reeh, Bayerischer Rundfunk

Der Redakteurin Sabine Reeh des Bayerischen Rundfunks gelingt es seit Jahrzehnten erfolgreich, das Thema Architekturqualität im Wohnungsbau für das Massenmedium Fernsehen aufzubereiten. Dies geschieht über die Vorstellung neuer Bauten, die einen hohen zeitgenössischen Qualitätsanspruch vertreten. Dazu hat sie Reihen wie „Traumhäuser“ etabliert, mit denen eine eigene mediale Community aus Bauherrschaft und Architekturschaffenden begründet wurde. Im Unterschied zu den auf Konflikte setzenden Formaten des Reality-TV laden die von ihr verantworteten Beiträge zu einem wohlwollenden Verständnis für Planungs- und Bauprozesse ein: In spannend erzählten Bauherrengeschichten werden gestalterische und baupolitische Fragestellungen einem großen Publikum nachvollziehbar vermittelt.

Die Jury würdigt Sabine Reeh und ihren Sender dafür mit einer Besonderen Auszeichnung.

Besondere Auszeichnung: Oliver Volmerich, Ruhr Nachrichten

Der Journalist Oliver Volmerich macht sich mit seinen regelmäßigen Beiträgen im Lokalteil der Dortmunder Tageszeitung „Ruhr Nachrichten“ kontinuierlich um die Themen Architektur, Städtebau und Baukultur verdient. Er weckt Lust auf Architektur und transportiert das scheinbar komplizierte Thema mit Leichtigkeit, Sachverstand, sprachlicher Finesse und Meinungsfreude, ohne die Bodenhaftung gegenüber seinem Publikum zu verlieren. Er trägt damit nicht nur wesentlich zur Architekturvermittlung vor Ort bei, sondern verschafft seinem Medium angesichts eines schwierigen Zeitungsmarktes auch ein Alleinstellungsmerkmal.

Die Jury würdigt Oliver Volmerichs Verdienste mit einer Besonderen Auszeichnung.

Die Jury

Susanne Wartzeck, Sturm und Wartzeck GmbH, Dipperz, Präsidentin des BDA

Thomas Kaup, Kaup + Wiegand Architekten GmbH BDA, Berlin, Vizepräsident des BDA

Axel Frühauf, meck architekten, München

Andrea Jürges, Stellv. Direktorin Deutsches Architekturmuseum DAM, Frankfurt/M.

Prof. Andreas Denk†, TH Köln, Chefredakteur „der architekt“

Hintergrund

Der mit 5.000 Euro dotierte BDA-Preis für Architekturkritik blickt auf eine Geschichte von über 50 Jahren zurück. Zu den Preisträgern zählten unter anderem Julius Posener, Manfred Sack, Wolfgang Pehnt und Peter Sloterdijk. Mit dem Preis wird „eine herausragende Leistung auf dem Gebiet der kritischen Auseinandersetzung zu Fragen des Planens und Bauens mit publizistischen Mitteln geehrt“, wie es in der Satzung heißt. Der „Kritikerpreis“ des BDA steht in einer Reihe mit den beiden anderen Preisen, die der BDA-Bundesverband alternierend vergibt: dem „Großen BDA-Preis“ und dem „BDA-Architekturpreis Nike“.

Preisträger

1963       Eberhard Schulz, Frankfurt

1965       Dr. Adolf Arndt, Bonn

1967       Dr. Ulrich Conrads, Berlin

1970       Peter M. Bode, München

1976       Inge Boskamp, Düsseldorf, und Dr. Manfred Sack, Hamburg

1980       Dr. Johanna Schmidt-Grohe und Dr. Christoph Hackelsberger, München

1983       Prof. Dr. h.c. Julius Posener, Berlin

1988       Prof. Dr. Wolfgang Pehnt, Köln

1992       Dr. Dieter Hoffmann-Axthelm, Berlin

1997       Wolfgang Kil, Berlin

2006      Dr. Dieter Bartetzko, Frankfurt/Main, und Dr. Heinrich Wefing, Berlin

2009      Prof. Dr. Peter Sloterdijk, Wien

2012       Dr. Roman Hollenstein, Zürich

2015       Dr. Niklas Maak, Berlin

2018       Gerhard Matzig, München

2021       Dr. Nikolaus Kuhnert