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Preisverleihung des BDA-Preises für Architekturkritik 2021 in Hamburg

13. September 2021

Am 10. September 2021 hat der BDA in Hamburg den BDA-Preis für Architekturkritik 2021 vergeben. Es war dies pandemiebedingt die erste Preisverleihung des BDA-Bundesverbands, die wieder in Präsenz stattfinden konnte seit der „Nike“ in Halle/Saale 2019. In der Halle 424 im Hamburger Oberhafen konnten 80 Gäste persönlich teilnehmen, darunter alle Preisträger bzw. Ausgezeichneten.

Meldung zum Preisergebnis mit Jury-Begründungen

Zum BDA-Preis für Architekturkritik ist eine Festschrift erschienen (Download PDF)

Till Budde
Till Budde
Susanne Wartzeck und Nikolaus Kuhnert

Präsidentin Susanne Wartzeck, Vorsitzende der Jury, erläuterte zunächst die veränderten Auslobungsbedingungen, die hier erstmals zum Trage kamen. Denn der seit 1963 vergebene BDA-Preis für Architekturkritik ist mit der Auslobung des Jahres 2021 um zwei wesentliche Aspekte geöffnet und erweitert worden. Zum einen wurde die Beschränkung auf Publikumsmedien aufgehoben. Die unabhängige Jury konnte nun also auch Vertreterinnen und Vertreter der Fachmedien berücksichtigen – wovon sie auch Gebrauch gemacht hat. Zum anderen wurde der Preis angesichts einer sich verändernden Medienlandschaft und eines sich wandelnden Nutzungsverhaltens geöffnet für zusätzliche Medien und Formate, die bisher weniger im Fokus unseres „Kritikpreises“ lagen. Als Ergebnis dessen hat die Jury erstmals drei Besondere Auszeichnungen vergeben.

Doch vor der eigentlichen Preisverleihung führte der 1. Vorsitzende des BDA Hamburg, Finn Warncke, in die Geschichte und die neuen kulturellen Nutzungen der historischen Schuppen im Oberhafen ein.

Die Preisverleihung fand an dem Ort statt, an dem der verstorbene Andreas Denk, Chefredakteur der BDA-Zeitschrift der architekt und Mitglied der Jury, im Juni seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte. Susanne Wartzeck gedachte seiner mit einem Moment der Stille.

Schließlich wurden die Preise vergeben.

Den mit 5.000 Euro dotierten BDA-Preis für Architekturkritik 2021 erhielt der langjährige Herausgeber und Chefredakteur der Architekturzeitschrift ARCH+, Nikolaus Kuhnert. Damit wird nicht nur das Lebenswerk dieses unbeugsamen und prägenden Fachjournalisten geehrt, sondern auch die von einer Art Kollektiv herausgegebene thematische Zeitschrift ARCH+ gewürdigt. Generationen von Studierenden und Berufseinsteigerinnen diente und dient sie immer wieder neu als theoretisches Leitmedium der Architektur.

Besondere Auszeichnungen gingen an die Fernsehredakteurin Sabine Reeh, die im Bayerischen Rundfunk seit vielen Jahren die Architektur sichtbar macht, an den Dortmunder Journalisten Oliver Volmerich, dem ebendies in der einzigen vor Ort verbliebenen lokalen Zeitungsredaktion gelingt, und schließlich an das Online-Magazin Marlowes, das von Ursula Baus, Christian Holl und Claudia Siegele herausgegeben wird und als altruistisches Projekt dort eine Lücke füllt, wo viele Fachverlage sich inzwischen eher auf Sponsoren, Events und Anzeigenkunden ausrichten als auf eine kritische Architekturberichterstattung.

Die stellvertretende Direktorin des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt und Mitglied der Jury, Andrea Jürges, hielt dann eine Laudatio auf Nikolaus Kuhnert. In einer anregenden Rede besprach sie drei schon ältere Ausgaben der ARCH+, die sie während ihres eigenen Architekturstudiums besonders geschätzt hatte.

Mit einem anschließenden, von einem Gewitterregen nicht wesentlich beeinträchtigten Umtrunk ging der Abend dann in seinem geselligen Teil über.

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