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Nachbericht: A – Z Architekten über WERNER MARCH (1894-1976)

17. November 2021

A-Z Architekten: WERNER MARCH (1894-1976)
Neue Einblicke im Landeshaus

Über 140 Zuhörer fanden vergangenen Mittwoch (3.11.) den Weg in das Landeshaus. Der BDA Münster-Münsterland hatte zu einem weiteren Vortragsabend in der Reihe „A-Z Architekten“ in den Plenarsaal eingeladen. Vorgestellt wurden diesmal Leben und Werk des Architekten Werner March (1894-1976), der durch das Berliner Olympiastadion bekannt wurde und nach Kriegsende zunächst in Westfalen wirkte. In Minden baute er Dom und Rathaus wieder auf, in Münster Landeshaus und Landesbank.

Foto: Markus Bomholt
Foto: Markus Bomholt

In ihrer Begrüßung betonte die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger die Bedeutung des Landeshauses in der Nachkriegszeit, schuf der Neubau (1948-1954) doch bereits Fakten zu einer Zeit, als es den Provinzialverband nicht mehr und den Landschaftsverband in Westfalen noch nicht gab. Einiges vom teilzerstörten Vorgängerbau wurde hierbei bewusst übernommen. So stammen Teile des Lichthofes noch aus der Gründerzeit und wurden lediglich neu verputzt. Auch für Martin Behet, Vorsitzender des BDA Münster-Münsterland, zeigt das March-Bauwerk mehrere Lesarten, vereint es doch Tradition und Innovation gleichermaßen. Zu den innovativen Elementen zählt für ihn beispielsweise die modern gestaltete Tankstelle mit Autowerkstatt im Hof.

Foto: Markus Bomholt
Foto: Markus Bomholt

In seinem Vortrag stellte der Architekt und Journalist Stefan Rethfeld den Architekten Werner March zunächst im Kontext seiner bedeutenden Architekten-Familie vor, die in Preußen Tonwaren herstellte und öffentliche Gebäude mit Baukeramik schmückte. Später konnte March das vom Vater Otto March gebaute Sportstadion in Berlin-Grunewald zum Deutschen Sportforum und schließlich zum Olympiastadion entwickeln. Seine ambivalente Rolle im NS-System wurde von Rethfeld beschrieben. Auch nach 1945 paarte Werner March seine tradierte Architekturhaltung mit konstruktiven Ideen, die parallel zum Bau des Landeshauses auch zu internationalen Aufträgen in Bagdad und Kairo führte. Der Abend bot viele neue Einblicke – auch in ein unscheinbar wirkendes Landeshaus.

Foto: Markus Bomholt
Foto: Markus Bomholt

Weitere Vorträge in der Reihe „A-Z Architekten“ sind für Frühjahr 2022 geplant.

Weitere Impressionen:

Foto: Markus Bomholt
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