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BDA-SARP-Award 2022 – Deutsch-polnischer Architekturförderpreis verliehen

29. September 2022

Der BDA und der polnische Architektenverband SARP haben in Berlin den diesjährigen BDA-SARP-Award verliehen. Der mit 2.500 € dotierte bilaterale Nachwuchsförderpreis wird an Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtung Architektur beider Länder vergeben.

Die Jury aus Daria Kieżun (Architektin, Breslau), Silvia Schellenberg-Thaut (BDA-Architektin, Atelier ST, Leipzig), Hubert Wąsek (Architekt, Częstochowa), Feyyaz Berber (Feyyaz Berber Architekt BDA, Köln) und Michael Kühnlein (BDA-Architekt, Kühnlein Architektur, Berching) vergab einen Hauptpreis an eine Absolventin der Technischen Universität Krakau und vier Auszeichnungen nach Braunschweig, Darmstadt, Kaiserslautern und Aachen.

Hauptpreis

Agnieszka Kępa
Technische Universität Krakau
Archive of utopia of rationalism in architecture
Adaptation of Stalownik hospital in Mikuszowice Krakowskie

Das prämierte Projekt setzt sich mit der Monumentalität einer modernen Ruine auseinander. Durch Addition einfacher Volumina wird ein leergefallenes Krankenhaus zum Ausstellungsort umgenutzt und um ein Archivgebäude ergänzt. Dabei sitzt das Archiv in Form eines archetypischen Spitzdachs symbolwirksam auf dem Volumen des Krankenhauses auf, wobei die statisch notwendigen Stützen die Decken des Bestandsgebäudes durchstoßen und damit neue räumliche Situationen schaffen.

Der Umgang mit dem Bestand, der konstruktiv weitgehend erhalten bleibt, ist gleichermaßen sensibel wie radikal. Seine im Ausgangszustand ambivalente Monumentalität wird durch den Umbau noch unterstrichen.

Auszeichnungen

Pascal Kapitza
TU Braunschweig
FINISTERRE
A Metamorphosis of the Atlantic Wall and its Bunkers in the Context of Spatiotemporal Investigations

Die Arbeit setzt sich mit den Bunkern des Atlantikwalls an der Küste der Normandie auseinander und schlägt die Hinzufügung von drei Bauten an verschiedenen Orten vor: Observatorium, Anlegestelle und Archiv. Leichtfüßige, scheinbar provisorische Holzkonstruktionen besetzen, umspielen und öffnen die Bunker. Sie stellen sie sich neben die verdrehten und zerbrochenen Relikte und halten deren eingefrorene Bewegungen in Momentaufnahmen fest.

Gewürdigt wird die Suche nach neuen Bedeutungen in der Architektursprache an der Schnittstelle zwischen Philosophie und Bauen und der Versuch, Spuren der Geschichte und der Erinnerung zu bewahren.

Julia Kemkemer
TU Darmstadt
between – spatial – use: visions for the (surrounding)
countryside coproductive community Weilbach

Die Arbeit untersucht den ländlichen Raum im bayerischen Odenwald anhand zweier Fallbeispiele. Mit der Nutzung der vorhandenen Materialien und des sozialen Kapitals wird die Verantwortung der Architektur vor der Gesellschaft unterstrichen. Ein (Bau-) Projekt beginnt eben nicht mit dem Kauf von Produkten und Rohstoffen ohne regionalen Bezug, sondern greift idealerweise lokale Ressourcen auf. Der Ort und seine Bewohner sind so direkt mit der entstehenden Architektur verwurzelt – ein System, das über Jahrhunderte gut funktionierte und sich in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend auflöste. Gewürdigt wird ein richtiger Ansatz angesichts der aktuellen Rohstoff-, Klima- und Energiekrise.


Felix Sonnenberg
TU Kaiserslautern
CULTURE HIGH-RISE
a place for culture in the skyline of frankfurt

Der Entwurf bündelt und vereint verschiedenste kulturelle Funktionen in einem Gebäude und stapelt sie übereinander: ein Hochhaus für die Kultur. Die transluzente Hülle fungiert dabei als eine Art Vorhang, der Ein- und Ausblicke aus dem inneren öffentlichen Raum nach außen inszeniert. Entstanden ist ein kulturelles Schaufenster in die Stadt, eine Art Bühne mit Public Viewing. Der ungewöhnliche Ansatz schafft einen in sich geschlossenen Kulturkosmos, verbunden über eine innere Erschließungsstruktur.

Dem Entwurf gelingt eine prägnante Hochhaustypologie mit einem hohen Wiedererkennungs- und Identifikationswert für die Stadt Frankfurt und ihre kulturinteressierten Bürger.

Lisanne Wingels
RWTH Aachen
Mö 3 Everything has to go!
art | craft | work in the new Klöpperhaus

Der Entwurf implementiert ein „innerstädtisches Kunstwerkerhaus“ in ein Bestandsgebäude in Hamburg, das 1967 unter Beibehaltung der historischen Fassade von 1907 als Warenhaus errichtet worden ist.

Gewürdigt wird der geschickte Versuch, das alte Gewebe an neue räumliche und funktionale Narrative anzupassen. Das Szenario wurde gekonnt in eine klar definierte Gebäudestruktur eingeschrieben. Durch die behutsame Umgestaltung des Bestehenden gelingt es, die Spuren der Vergangenheit zu bewahren, ihr Bestes zu respektieren und einen gelungenen Ort für heutige Bedürfnisse zu schaffen.

Das Projekt beweist, dass ein Umbau, auch wenn er nicht einfach ist, für ein nachhaltiges Bauen und Leben angemessen, ja sogar notwendig sein kann.

 

BDA-SARP-Award 2022
Finalists

„memories of space – spaces of memory“. Remembrance place in a former German Nazi concentration and extermination camp Gross-Rosen in Rogoźnica
Tomasz Bekas
Magdalena Abakanowicz University of the Arts Poznan
PhD Michał Ankiersztajn

environment.community center – activation of the existing
Felix Dechow
HTWK Leipzig University (of Applied Sciences)
Prof. Baum. Dipl.-Ing. Anthusa Löffler

Urban food hub metamorphosis of postindustrial area
Martyna Florek
Wrocław University of Technology
PhD Tomasz Głowacki

House for Dance and Choreography. Above the Rieckhallen of Berlin
Florian Lenard Hoffmann
TU Dortmund University
Prof. Dipl.-Ing. Arch. Heike Hanada

Sacred architecture in the age of profane. Project of Dominican monastery in Gdańsk.
Piotr Jan Ginda
Warsaw University of Technology
PhD/MSc Anna Agata Wagner / Grzegorz Stiasny

FINISTERRE. A Metamorphosis of the Atlantic Wall and its Bunkers in the Context of Spatiotemporal Investigations
Pascal Kapitza
TU Braunschweig University
Prof. Karch, Prof. Helga Blocksdorf

Between the Warta river and the Old Town. The quarter of buildings in Miedzychód
Arnika Jans
Poznań University of Technology
PhD Piotr Zierke

between – spatial – use: visions for the (surrounding)countryside coproductive community Weilbach
Julia Kemkemer
Technical University of Darmstadt
Prof. Dr. Annette Rudolph-Cleff

„Archive of utopia of rationalism in architecture“ Adaptation of Stalownik hospital in Mikuszowice Krakowskie
Agnieszka Kępa
Cracow University of Technology
prof. Marcin Charciarek

Caspar-David-Friedrich Museum Greifswald. Architecture and Romanticism
Karolina Kotyrba
Brandenburg University of Technology Cottbus
Prof. Per Pedersen, Gastprof. A. Daraban

Modernist architecture as an environment for modernisation activities. Revalorisation of brine baths in Ciechocinek        
Paulina Pernak (Pawlikowska)
Warsaw University of Technology
prof. Jan Słyk

KARLSRUHE – (A)CENTRIC CITY. THE INTRODUCTION OF THE URBAN CORRIDOR
Diyar Ünlücay and Luis Wagenführer
University of Stuttgart
Prof. Dr. Trüby & Prof. Dr. Baum

Residential architecture for climate change adaptation. Multi-family house in Warsaw.
Nadia Sajjad
Warsaw University of Technology
PhD/MSc Piotr Trębacz / Maciej Miłobędzki

CULTURE HIGH-RISE  a place for culture in the skyline of frankfurt
Felix Sonnenberg
TU Kaiserslautern University
Prof. Dr. Dirk Bayer

„Wir – water and regeneration“   Technological use of water as an element shaping the new dimension of space in spa architecture
Mateusz Śnieżek
Silesian University of Technology
PhD Jan Kubec

Mö 3 Everything has to go! art | craft | work in the new Klöpperhaus
Lisanne Wingels
RWTH Aachen University (of Applied Science)
Prof. Anne-Julchen Bernhardt

Pogoda – House of miscellaneous crafts of the XXI century. Concept of residendial and services building in Bytom
Piotr Szenkowski
Silesian University of Technology
PhD Damian Radwański

(Kar)Stadthaus Vision for a sustainable conversion of the “Karstadt am Gewandhaus“
Hajo Seevers
TU Braunschweig University
Prof. Dan Schürch

 

Der bilaterale BDA-SARP-Award ist der höchstrangige Nachwuchspreis der Fachrichtung Architektur der beiden Länder. Die Hochschulen nominieren dafür ihre besten Abschlussarbeiten.