☰
31. Mai 2023
Wie kann die Architektur zur Bewältigung der Klimakrise beitragen? Eine Handlungsebene mit der womöglich am ehesten und schnellsten geholfen werden kann, ist der Bestandserhalt. Der weitverbreitete Automatismus von Abriss und Neubau steht dem jedoch immer noch viel zu oft entgegen. Daher ist ein Paradigmenwechsel hin zu einer neuen Umbaukultur das Gebot der Stunde.
Um dafür zu werben, richtet der BDA Hamburg in seinem diesjährigen Architektur Sommer Programm den Fokus auf das „Bauen im Bestand“. In Kooperation mit der Hochschule Wismar, der TU Dortmund und ARCH+ werden unter der Überschrift „Past Forward. Bauen mit Bestand“ in einer Themenwoche die Chancen des Bestandserhalts beleuchtet und diskutiert.
Im Mittelpunkt steht eine Ausstellung, die gelungene Beispiele für gelebte Umbaukultur versammelt und mit Statements Anregungen für einen neuen Blick auf das Gebaute gibt. Daneben wird das Thema über Vorträge, eine Tour durch Hamburgs einzigartiges Kreativquartier, Gesprächsrunden sowie eine Summerschool adressiert.
Veranstaltungsort ist die ehemalige Gleishalle im Hamburger Oberhafenquartier, das im Rahmen der HafenCity Planungen zeitweilig vom Abriss bedroht war. Kreative Nutzungen halfen schließlich, den Abriss zu verhindern und das ehemalige Güterumschlagszentrum neu zu beleben. Insofern trägt auch die Wahl des Veranstaltungsortes beispielhaft zum Thema bei.
PROGRAMM
Do, 15. Juni 2023, 19.00 Uhr
Ausstellungseröffnung
„Die Zukunft liegt im Bestand, weil…“
Welche Chancen und gestalterischen Reize stecken im Erhalten, Umnutzen und Weiterbauen? Eine Ausstellung mit knapp 100 Projekten von BDA Hamburg Architekt*innen veranschaulicht anhand konkreter Beispiele und Statements die planerische Vielfalt und die Potenziale des Bauens im Bestand. Sie zeichnet ein facettenreiches Qualitätsbild, das den Weg in eine neue Umbaukultur in Hamburg beflügeln soll.
Die Schau stellt unter Beweis, dass die Zukunft im Bestand liegt, weil er Identität stiftet, Vergangenheit und Zukunft zusammenbringt und ein wirksames Mittel gegen die Klimakrise ist. Zur Ausstellung erscheint eine Begleitbroschüre, die über den BDA Hamburg bezogen werden kann.
Eröffnung
Finn Warncke, 1. Vorsitzender BDA Hamburg
Einführung
Tobias Münch, BDA Hamburg Vorstand
Anschließend Sommerfest
Musik: sidewalk strings / NDR
DJ: Paula Hilton / Waagenbau
Di, 20. Juni 2023, 19.00 Uhr
„Umbaukultur. Für eine Architektur des Veränderns“
Vortrag von Prof. Tim Rieniets, Leibniz Universität Hannover
„Umbauen, Anpassen, Wiederverwenden – diese Formen von Architektur sind so alt wie die Architektur selbst. Erst mit der Industrialisierung der Bauwirtschaft und dem Siegeszug der Moderne Anfang des 20. Jahrhunderts versank die Architektur des Umbauens für Jahrzehnte in der Bedeutungslosigkeit.“ In seinem Vortrag erläutert Prof. Tim Rieniets, warum es nicht nur ein Gebot der Vernunft mit Blick auf die Klimaziele ist, diese Ressourcen wieder vorrangig zu nutzen, sondern zeigt auch, wie viel architektonisches Potenzial im Bestand steckt.
Mi, 21. Juni 2023
ARCH+ features 118: Das Oberhafenquartier
17.30 Uhr Rundgang
19.00 Uhr Talk
Die Hamburger HafenCity gilt als Musterbeispiel für die Transformation ehemaliger, innerstädtischer Industrieareale in neue Wohn- und Arbeitsstandorte, wobei der Hafen als kulturelles Kapital dient, um sich im internationalen Wettstreit der Städte in Stellung zu bringen. Das Oberhafenquartier nimmt darin eine Sonderstellung ein, da der Bestand einer alten Güterumschlagsanlage durch die Entwicklungsperspektive als Kunst- und Kreativquartier erhalten werden konnte. Nach einem Rundgang diskutieren die Gäste über architektonische Praxen des Pflegens und Reparierens sowie die Bedeutung von Maintenance-Arbeit am baulichen und sozialen Bestand.
Mit Daniel Kinz (GKKS Architekten), Philipp Loeper (asdfg Architekten) und Kurator*innen des Deutschen Pavillons auf der Architekturbiennale von Venedig 2023 (ARCH+ / SUMMACUMFEMMER / BÜRO JULIANE GREB)
Moderation: Anh-Linh Ngo, Chefredakteur ARCH+
Fr, 23. Juni 2023, 13.00 Uhr
Symposium Common ReConstructing – Networks, Neighbours, Negotiations
Das Symposium bietet eine Austauschplattform zum Thema Wiederaufbau, Netzwerke, Nachbarschaften und Verhandlungen. Eine zentrale Rolle im Wiederaufbau nehmen Menschen, Initiativen und Organisationen ein, die sich für den Wiederaufbau engagieren und so „ReConstructing“ zum Teil tagtäglich realisieren. Wir wollen über Rahmenbedingungen und Wirkungsfelder von Teilhabe und Mitwirkung sprechen, uns über nachhaltige und ressourcenschonende Ansätze austauschen, Akteure vernetzen und Synergien ermöglichen.
Keynotes: Olena Oliynyk, Vizepräsidentin National Union of Architects of Ukraine,
Prof. Dr. Philipp Meuser, Nataliia Mysak
Moderation: Prof.’in Dr. Renée Tribble
19.-24. Juni 2023
Common (Re) Constructor*
Summerschool Work in Progress
Studierende der Architektur und Innenarchitektur der Hochschule Wismar entwickeln beispielhafte Konstruktionen für einen mobilen Versammlungsraum, in dem über den Wiederaufbau von Nachbarschaften partizipativ verhandelt werden kann. Eine erste räumliche Probe findet am 23. Juni während des Symposiums statt. Die Abschlusspräsentation ist am 24. Juni 2023 ab 10 Uhr u.a. mit Lehrenden der Kiewer Architekturfakultät.
Zu allen Einzelveranstaltungen wird um Anmeldung gebeten unter:
events@bda-hamburg.de
VERANSTALTUNGSORT
Gleishalle im Oberhafenquartier
Stockmeyerstraße 43
20457 Hamburg
ÖFFNUNGSZEITEN AUSSTELLUNG
Di – Sa 9.00 – 23.00 Uhr
So & Mo 11.00 – 18.00 Uhr
ANFAHRT ÖPNV:
Von den U-Bahnhaltestellen Meßberg,
Steinstraße und HafenCity Universität
ca. 15 Min. Fußweg, vom Hauptbahnhof ca. 20 Min.
Das gesamte Programm finden Sie demnächst in unserem Veranstaltungskalender sowie im Faltblatt zum Download.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Hamburger Architektur Sommers 2023.
