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MACHER OHNE EIGENNUTZ

21. November 2023

 

Heinrich Pfeffer: „Berufspolitik war mir immer eine Herzensangelegenheit“ | © büroluigs

Der Kölner Architekt Heinrich Pfeffer wurde 1982 in den BDA berufen. Über 40 Jahre engagierte er sich als BDA-Architekt par excellence, der seine Mitgliedschaft als Verpflichtung und Chance zur aktiven Mitarbeit versteht und sich über das Planen und Bauen hinaus kritisch in die Berufspolitik einmischt.
In diesem Frühjahr feierte Heinrich Pfeffer seinen 71 Geburtstag. Nun zieht er sich aus der Vielzahl seiner Ämter zurück, mehr als wohlverdient. Wir sagen DANKE!!

Geboren 1952 in Lünen, aufgewachsen in Bergisch Gladbach, zog es ihn zum Studium nach Berlin und Aachen. 1980 gründete Heinrich Pfeffer sein erstes Büro in Bensberg. 1994 verlagerte er es in die Innenstadt von Köln, wo es über die Jahre auf 25 Mitarbeiter angewachsen ist und die Schnittstelle von Planung und Ausführung besetzt. Lange bevor sich der Begriff der Bauwende ins Bewusstsein der jüngeren Generation einschrieb, entwickelten PFEFFER ARCHITEKTEN neben der Planung von Neubauten eine besondere Kompetenz für das Bauen im Bestand. Herausragende Projekte sind in Köln das Dom-Hotel, das Gerling-Quartier, die 4711-Fabrik, das Blaugold-Haus und der Kölner Hauptbahnhof sowie der Hauptbahnhof in Koblenz, das Hotel Morian in Wuppertal und die alte Kämmerei in Düsseldorf.

Neben der Führung seines Büros setzte sich der Kölner Architekt mehr als 40 Jahre für die Interessen des Bund Deutscher Architektinnen und Architekten ein. Bereits 1985, nur drei Jahre nach seiner Berufung, arbeitete er aktiv im Vorstand des BDA-Köln mit, 1994 wurde er stellvertretender Vorsitzender im Landesvorstand, 1997 dann Landesvorsitzender und von 1999 bis 2001, in besonders schwierigen Zeiten des BDA,  Präsident des BDA-Bundesverbandes. Bis Ende 2023 engagierte er sich 20 Jahre lang als kooptiertes Mitglied im Landesvorstand.

In NRW hat er die Neuausrichtung des Landesverbandes nach dem Umzug des Bundesverbandes nach Berlin begleitet, u. a. das BDA Gespräch etabliert, welches seither das Format der Godesberger Gespräche ersetzt und mit einer Beitragsreform die Stärkung der regionalen Gruppenarbeit erreicht.

1991 wurde er für den BDA in die Vertreterversammlung der AKNW gewählt und seit 2003 gehörte er dem Vorstand der AKNW an. Er leitete den Ausschuss für „Berufsqualifikation“, später den Ausschuss für „Beruf, Innovation, Digitalisierung“, Mitglied im Verwaltungsausschuss des Versorgungswerkes wird er auch in Zukunft sein.

© Jochen König
© Jochen König
Verabschiedung auf der Mitgliederversammlung im November 2023 | © Jochen König

Schaut man auf sein jahrzehntelanges Engagement, eignet er sich nicht nur als Zeitzeuge der berufspolitischen Bühne, sondern auch als kundiger Chronist der BDA Geschichte in NRW. Ein „Macher“, nie war er von persönlichen Eitelkeiten getrieben. „Immer da, wo er gebraucht wurde“, um es mit den Worten seines langjährigen Kollegen, Freundes und Wegbegleiters Jochen König zu sagen.

Bei seiner Verabschiedung im Rahmen der BDA Mitgliederversammlung im November in Köln resümiert Heinrich Pfeffer, „Der BDA ist nicht der Schirm, unter den wir uns alle stellen, um versorgt zu sein, wir sind der Schirm und müssen uns alle als Teil des Ganzen aktiv einbringen“.
Das charakterisiert den Familienmenschen vortrefflich, denn neben der Architektur und der Berufspolitik gehört seine große Familie zu seinen zentralen Dreh- und Angelpunkten. „Berufspolitik war mir immer eine Herzensangelegenheit“, so Pfeffer weiter, „sich zu kümmern ist immer auch ein Stück Zuhause“.

Barbara Schlei