Tibes Stipendium

Das mit 5.000 Euro dotierte TIBES STIPENDIUM ist seit 2012 fester Bestandteil der Nachwuchsförderung des BDA Berlin. Die Fördersumme stifteten die namensgebenden Initiatoren des Stipendiums Bernd und Constanze Tibes. Auslobung und Organisation obliegen dem BDA Berlin, der das TIBES STIPENDIUM alle drei Jahre vergibt. Unterstützt werden Studierende, Absolventinnen und Absolventen sowie Doktorandinnen und Doktoranden bei der Realisierung von architekturbezogenen Studienvorhaben. Bewerber müssen an einer Berliner Hochschule eingeschrieben sein bzw. ihr Abschluss darf nicht länger als ein Jahr zurückliegen.

Das erstmals ausgelobte TIBES STIPENDIUM des Bundes Deutscher Architekten BDA, Landesverband Berlin e.V. wird in 2012 an zwei Studierende in Berlin vergeben.

Foto: Rainer Gollmer

Eine einjährige Förderung in Höhe von jeweils 5.000 € erhalten die Architekturstudentin Carmen Gómez Maestro (TU Berlin) für Ihr Projekt Bau- und Konzeptlösungen zur Erhaltung des Erbes durch Reclamation Materials in Chile sowie der Architekturstudent Bastian Beyer (UdK) für sein Projekt Growing Structures.

32 Bewerbungen von Studenten, Doktoranden und Absolventen der Berliner Hochschulen wurden für das Tibes-Stipendium eingereicht.

Die Jury mit Thomas Kaup (Architekt BDA, Vorsitzender des BDA Berlin), dem Stifter des Stipendiums Bernd Tibes (Architekt BDA), Kaye Geipel (Architekturjournalist) und Prof. Dr. Karin Wilhelm (Professorin für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt, TU Braunschweig) entschied im Mai nach einem Gespräch mit den vier Bewerbern der engeren Wahl über die Vergabe des Stipendiums. Die Ausweitung auf zwei Stipendien war kurzfristig durch eine Zuwendung des Instituts für Geschichte und Theorie der Stadt / IGTS Berlin möglich geworden.

Die Stipendiaten

Carmen Gómez Maestro, Jahrgang 1988, studiert im 12. Semester Architektur an der TU-Berlin. Mit ihrem Projekt „Reclaiming Materials“ baut sie auf einem Kooperationsprojekt zwischen der TU Berlin und der Katholischen Universität von Santiago/ Chile auf, in dessen Rahmen sie sich 2010-11 dem Wiederaufbau in von Erdbeben zerstörten historischen Städten in Chile widmete. Am Beispiel einer Fallstudie will Gómez Maestro Ansätze für den Wiederaufbau bzw. Erhalt historischer Gebäude untersuchen und weiterentwickeln, welche die Nutzung von Materialien aus zerstörter Bausubstanz einbeziehen. Die Jury überzeugte Gómez Maestro dabei mit ihrer präzisen Analyse der Problematik und mit ihrem viel versprechenden Konzept, die wiedergewonnenen Materialien und Bauteile unter Beibehaltung ihrer ursprünglichen Form einer neuen Bestimmung zuzuführen mit dem Ziel, Spuren der Geschichte sichtbar zu machen und die Identifikation der Bewohner mit ihrer wiedererrichteten Umgebung zu stärken.

 

Bastian Beyer, Jahrgang 1985, studiert im 9. Semester Architektur an der UdK.

In seinem experimentellen Projekt „Growing Structures“ will er die Entwicklung, Produktion und Einsatzmöglichkeiten alternativer Schalungs- und Tragsysteme aus nachwachsenden Rohstoffen untersuchen und weiterentwickeln. Die Jury überzeugte Beyer durch die Initiative, erfinderische Kreativität und seinen Mut zum Experiment, die sich in seinen ersten realisierten Prototypen für Bauteile auf Zellulose-Basis zeigte.

Beyer will das Tibes-Stipendium dazu nutzen, seine Experimente mit Strukturen aus nachwachsenden Materialien – darunter solche auf Zellulose-Basis –  weiterzuführen und Prototypen in Originalgröße zu entwickeln. Große Chancen für Einsatzmöglichkeiten sieht die Jury unter anderem für temporäre Nutzungen wie Notunterkünfte.

Fotos: Carmen Gomez Maestro
Fotos: Carmen Gomez Maestro

Carmen Gomez Maestro

Foto: Bastian Beyer
Foto: Bastian Beyer

Bastian Beyer