Fotos: Roland Halbe

Preisträger Architekturpreis Bochum 2014

Claudius-Höfe Bochum, Integratives Mehr-Generationen-Wohnen

Bochum

Fotos: Roland Halbe

Claudius-Höfe Bochum, Integratives Mehr-Generationen-Wohnen

Bochum
Projekt
Claudius-Höfe Bochum, Integratives Mehr-Generationen-Wohnen
Architekt
Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten; Edzard Schultz, Dipl.-Ing. Architekt
Bauherr
Matthias-Claudius-Sozialwerk Bochum e.V.

Preisträger

Architekturpreis Bochum 2014 – Anerkennungen

Juryurteil:
Die Stiftung, die das Projekt überhaupt zu Leben erweckt und zusammengebracht hat verdient große Anerkennung, da hiermit ein anspruchsvolles Konzept der Mehrfachintegration umgesetzt wurde und den hier lebenden Menschen ein Quartier gegeben wird, das Gemeinschaft und "Für einander da sein" fördert.
Die Claudius-Höfe entstanden als Quartiersbaustein in der Bochumer Innenstadt auf dem ca. 10.000 m² großen Gelände des ehemaligen städtischen Fuhrparks. Herzstück ist ein kleiner Marktplatz mit hoher Aufenthaltsqualität, der von Wohngebäuden, einem Cafe und dem Gemeinschaftssaal flankiert wird. Der Marktplatz bietet einen geschützten Ort und ist dabei über Wege gut in das Umfeld vernetzt, so dass auch umliegende Nachbarschaften davon profitieren, wobei das Quartier weitgehend Autofrei bleibt.
Mit der Bebauung der Claudius Höfe wird die umgebende städtebauliche Struktur auf selbstverständliche und maßvolle Weise fortgeschrieben, darüberhinaus werden differenzierte Wohn- und Gebäudetypen angeboten, vom barrierefreien Geschosswohnungsbau bis zum Einfamilienhaus, die Voraussetzung sind für die Durchmischung und die beabsichtigte Inklusion in dem Quartier.
Die Planung kennzeichnet der ganzheitliche Gedanke, ausgehenden vom integrativen Ansatz, über das städtebauliche Konzept der Einfügung und Vernetzung bis zur Umsetzung in einer barrierefreien und Klimaschonenden Drei Liter Bauweise. Die Qualität der Seitengasse mit Spielplatz fällt etwas ab gegenüber dem Marktplatz und die äußere Erscheinung des Gemeinschaftssaals zum Platz wird seiner Bedeutung nicht ganz gerecht. Auch die Materialisierung und Ausführung der Fassaden konnte nicht ganz überzeugen im Verhältnis zu dem innovativen Energiekonzept mit Phtovoltaik in der 5. Fassade.
Zu der planerischen Herausforderung des demografischen Wandels und der Inklusion haben die Architekten Heinle, Wischer und Partner mit den Claudius Höfen einen hervorragenden zukunftsweisenden Lösungsbeitrag an der Schnittstelle zwischen Städtebau und Architektur realisiert.