Foto: Mario C. E. Freese, Darmstadt

Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2013-2018

Einfamilienhaus mit Carport und Nebenanlagen

Riedstadt Wolfskehlen

Foto: Mario C. E. Freese, Darmstadt

Einfamilienhaus mit Carport und Nebenanlagen

Riedstadt Wolfskehlen
Projekt
Einfamilienhaus mit Carport und Nebenanlagen
Architekt
Treiber Rühl Architekten, Darmstadt
Bauherr
privat

Das Haus befindet sich auf einem 1000 Quadratmeter großen Grundstück im Ortskern von Wolfskehlen. Es wurde so auf dem Grundstück platziert, dass ein sich im Osten zum Garten öffnender Hof entstand. Die südliche Begrenzung bildet die Nachbarscheune und die Remise mit Geräteschuppen in Verlängerung der Scheunenfront. Das 20 Meter lange Wohnhaus mit Carport bildet den nördlichen Abschluss. Die Nebengebäude sind mit einem Sichtschutz verbunden, so dass ein geschlossener Gartenhof entsteht. Der zweigeschossige Essbereich, mit offener Treppe zur Galerie, bildet den Mittelpunkt des Hauses. Im Erdgeschoss sind Küche, Ess-, Wohn- und Schlafzimmer zum Gartenhof orientiert und über raumhohe Schiebetüren mit diesem verbunden, Kinder- und Arbeitsbereich befinden sich im Dachgeschoss. Das Wohnhaus ist in Massivbauweise mit Satteldach, die Nebengebäude sind in Holzbauweise errichtet. Die Fassade des Wohnhauses ist, wie die Nachbarscheunen, in Klinker ausgeführt. Die Lärchenholzschalung der Nebengebäude nimmt das Fugenbild der Klinker auf.

www.treiber-ruehl.de

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2013-2018 – Joseph-Maria-Olbrich-Plakette

BDA-Gruppe Darmstadt Darmstadt, Landkreise Darmstadt-Dieburg, Bergstraße, Groß-Gerau, Odenwald Jury 2018
  • Matthias Alexander, Journalist (FAZ)
  • Kristin Dirschl, Architektin BDA, Frankfurt
  • Prof. Heribert Gies, Architekt BDA, Mainz
  • Hans-Peter Kissler, Architekt BDA, Wiesbaden, Vorsitzender BDA Wiesbaden
  • N.N.

Juryurteil

In unmittelbarer Nachbarschaft zum gewachsenen Ortskern haben die Architekten eine Gebäudeensemble entwickelt, dass sich mit größter Selbstverständlichkeit in seine Umgebung einfügt. Mit dem neuen Wohnhaus, seinen neuen Nebengebäuden, einem Sichtschutz und einer bestehenden Backsteinremise auf dem Nachbargrundstück, komponieren die Architekten eine Hofsituation und zonieren damit auch geschickt die Gartenbereiche. Die benachbarte Remise trägt mit zum charmanten Gesamtcharakter bei. Wie selbstverständlich taucht das Material Backstein im Langhaus des Wohngebäudes wieder auf. Mit der gleichen Präzision und ruhigen Sorgfalt, die die städtebauliche Einordnung des Projektes auszeichnet, bearbeiten die Planer alle Einzelteile des Projekts. Auf das Großzügigste werden die Wohnräume über eine breite Glasfront mit dem Garten verbunden. Die Grundrissorganisation ist stringent entlang des Gebäudetypus eines Langhauses entwickelt, die Organisation der Nutzungen sinnfällig und konsequent. Dabei entsteht ein Raumgefüge von großer Transparenz und Tiefenwirkung. Insgesamt stellt diese Arbeit mit ihrer Klarheit, Einfachheit und Präzision bis ins Detail einen herausragenden Beitrag zum Thema Bauen im dörflichen Umfeld dar.