Nominierung BDA-Architekturpreis Nike 2010
Shortlist BDA-Architekturpreis Nike 2010
Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008

Hessisches Staatstheater Darmstadt

Darmstadt

Hessisches Staatstheater Darmstadt

Darmstadt
Projekt
Hessisches Staatstheater Darmstadt
Architekt
Prof. Arno Lederer + Jórunn Ragnarsdóttir + Marc Oei, Stuttgart
Bauherr
Hessisches Baumanagement Regionalniederlassung Süd, Darmstadt

Um den Spielbetrieb während notwendiger Sanierungsarbeiten aufrecht zu halten, war zunächst an dessen Auslagerung an einen anderen Ort oder die Anmietung eines Theaterzeltes gedacht. Beim Nachdenken über die damit verbundenen Nachteile – verlorene Kosten und logistische Schwierigkeiten für Mitarbeiter und Besucher – kamen die Architekten auf den Gedanken, in Teilen der Tiefgarage und den unterirdischen Zufahrten eine provisorische Spielstätte einzurichten. Diese kann langfristig, wenn kleines und großes Haus im Jahre 2007 den Spielbetrieb wieder aufnehmen, als Werkstatttheater weiter genutzt werden. Mit dem Einrichten des Provisoriums wurde nicht nur mehr Licht in die „verratzte“ Unterwelt der Garagenebene gebracht, vielmehr konnte die gesamte Eingangssituation mit Pforte und Mitarbeiterzugang aus dem Dunkel des Untergeschosses zur Straße hin verlegt und zusätzliche Lagerflächen bereitgestellt werden. (Wegen der Sanierung müssen bisherige Lagerräume im Innern des Theaters aufgegeben werden.) Für diese Umnutzung durfte nur so viel Geld ausgeben werden wie für die Anmietung eines Theaterzeltes veranschlagt war. Es handelt sich also um ein „Low-Budget“-Projekt. Zwischen den Stützen und restlichen Wandscheiben wurde mit Leichtbetonsteinen ausgemauert, die aus licht- und schallschutztechnischen Gründen mit einer Schale aus Glasbausteinen außenseitig verkleidet wurden. Im Theaterraum wurden die Mauersteine aus akustischen Gründen sichtbar belassen. Ein umlaufender Beleuchtersteg ermöglcht den Spielbetrieb an allen Stellen des Raumes. Das Foyer wurde dunkelbraun lackiert, eine große Sitznische (Spitzname „Schweinebucht“) und ein verschließbarer Kassenraum wurden rosa herausgestrichen. Unter Einbeziehung der bestehenden Treppenaufgänge wurde auf der alten Zwischenebene eine Bar eingebaut. Dieser Bereich ist zum doppelt hohen Foyer geöffnet und knallrot lackiert. Zur Ausleuchtung wurden drei Kronleuchter aus Roheisen gebastelt, unzweideutig teil der provisorischenMaßnahmen.

Nominierung

BDA-Architekturpreis Nike 2010

Shortlist

BDA-Architekturpreis Nike 2010 – Nike für die beste stadtbauliche Interpretation

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008 – Joseph-Maria-Olbrich-Plakette