Preisträger Tibes Stipendium 2021/2022

Stefanie Fink

Stefanie Fink

Projekt
Die Ausbildung des modernen Architekten in Deutschland am Beispiel Berlins (1879–1922)

Bereits seit 2012 vergibt der BDA Berlin das mit 5.000 € dotierte TIBES Stipendium zur Unterstützung von Studienprojekten Berliner Studenten, Absolvent*innen und Doktorand*innen.

Die einjährige Förderung erhielt 2021/22 Stefanie Fink für ihr Projekt Die Ausbildung des modernen Architekten in Deutschland am Beispiel Berlins (1879–1922).

Die Jury ist überzeugt, dass die Kunsthistorikerin Stefanie Fink mit ihrem ambitionierten Dissertationsvorhaben der architekturgeschichtlichen Forschung völlig neue Einblicke in ein zentrales Thema eröffnet, das bisher kaum Beachtung fand. Finks fundierte wissen-schaftliche Analyse zeigt auf, dass die Entwicklung der Architektur der Moderne nach dem Ersten Weltkrieg bereits in der Architekturausbildung im Kaiserreich wurzelte. An den Lebensläufen einzelner Architektinnen und Architekten, darunter Lotte Cohn und Alexander Baerwald, veranschaulicht Fink, dass diese Ausbildung auch über Berlin und Deutschland hinaus eine Wirkung entfaltet hat.
Finks akribische Arbeit stellt eine bemerkenswerte baugeschichtliche Grundlagenfor-schung dar. Sie eröffnet erstmals ein umfassendes und vertieftes Verständnis für die Entwicklung der Anfänge der modernen Architektur im Rahmen der Architektenausbildung und analysiert die Wechselwirkungen zwischen Architekturstudium und Architekturproduktion. Fink stellt die unterschiedlichen Strömungen der Moderne und den Reformwillen ihrer Protagonisten und Protagonistinnen an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert vor. Damit bietet ihr Dissertationsprojekt zahlreiche neue Anknüpfungspunkte für künftige For-schungsvorhaben zur Entwicklung der frühen Moderne in Berlin, Deutschland und darüber hinaus. Zudem regt Finks analytischer Blick auf die Architektenausbildung im Kaiserreich dazu an, die aktuelle Situation an den Architekturfakultäten in Deutschland kritisch zu hinterfragen.
Die Jury des Tibes-Stipendiums unterstützt mit ihrer Entscheidung die herausragende wissenschaftliche Arbeit von Stefanie Fink. Sie ist überzeugt von der Qualität und Bedeutung des Dissertationsvorhabens und möchte mit dem Stipendium Frau Fink die noch ausstehenden Archivrecherchen ermöglichen, damit sie ihre Arbeit abschließen kann. Die Jury freut sich bereits heute darauf, die Dissertation nach ihrer erfolgreichen Fertigstellung und Verteidigung der Öffentlichkeit vorzustellen und sie mit Stefanie Fink zu diskutieren.

Dr. Jürgen Tietz,
Mitglied der Auswahljury

Preisträger

Tibes Stipendium 2021/2022