© Thomas Knüvener

Preisträger Architekturpreis Aachen 2023

Zwischenzeit am Büchel

Aachen

© Thomas Knüvener

Zwischenzeit am Büchel

Aachen
Projekt
Zwischenzeit am Büchel
Architekt
Knüvener Architekturlandschaft, Köln
Bauherr
SEGA Aachen

Mit dem Abriss des Parkhauses am Büchel entsteht im Zentrum Aachens ein offener urbaner Joker mit hohem Potenzial für die Stadtentwicklung. Bevor der Ort mit Funktionen, Freiflächen oder Baumasse gefüllt wird, nutzt die Stadt die Gelegenheit einer Zwischennutzung, um so die ungewohnte Offenheit zu bespielen und den neuen Zustand zu testen.
Der vorher dicht bebaute Büchel steht plötzlich mit wenigen Laufminuten in räumlicher Abfolge der öffentlichen Plätze zwischen Rathausplatz, Hof und Katschhof. Den Menschen öffnet sich nun Raum zum konsumfreien Aufenthalt und zur Aneignung für eine Vielfalt von Nutzungen wie Märkte, Feste, Sommerkino oder Sitz- und Spielmöglichkeiten. Der Blick auf den Dom über das geknickte Dach des nachbarlichen „Aachen Fenster“ erfreut aus einer neuen Perspektive, die Bepflanzung mit eigens für den Ort entwickelten Wiesen bilden eine neue grüne Kulisse, einfache Strukturen auf dem Spielplatz laden ein zur Interaktion. Inwieweit die von Kommerz, Wohnen, Arbeiten, Rotlicht und Tourismus tangierte Fläche tatsächlich Qualitäten entwickelt, wird das Projekt auf Zeit aufzeigen. Das Reallabor wird zum Lackmustest von Aufenthaltsqualität, Raum und Dichte. Es ist wünschenswert, dass Erkenntnisse aus der Zwischenzeit in das anschließende Projekt einfließen.
Der Mut der Stadt, auf einer zentralen und teuren Liegenschaft auch Leere zuzulassen, ist besonders lobenswert. Es lässt hoffen, dass vergleichbare Projekte und Entwicklungsprozesse von der Stadt initiiert werden, um vermehrt Stadtqualität auch über öffentliche Freiflächen zu ermöglichen.

Preisträger

Architekturpreis Aachen 2023 – Anerkennung