Julia Knop

Kreativquartier Oberhafen – Motor für nachhaltige Stadtentwicklung

Hamburg

Julia Knop

Kreativquartier Oberhafen – Motor für nachhaltige Stadtentwicklung

Führung und Diskussion im Rahmen des 16. BDA-Tags 2021
12. Juni 2021, ab 16 Uhr, Hamburg

Das Gelände des heutigen Kunst- und Kreativquartiers Oberhafen wurde in den 1870er Jahren für den Güterumschlag vom Schiff auf die Schiene mit uferparallelen Schuppen, Gleisanschlüssen und Straßen, die in ihren Grundzügen noch heute vorhanden sind, bebaut. Nach Kriegsende wurden die Anlagen wieder instandgesetzt, teilweise neu errichtet und zu Logistikzwecken bis 2015 genutzt. In den späten 1990er Jahren kamen kulturelle, künstlerische und kreativwirtschaftliche Nutzungen hinzu. Im Rahmen der HafenCity-Planungen war die Anlage zeitweilig vom Abriss bedroht. Die neue Entwicklungsperspektive für kreative Nutzungen half schließlich, den Abriss zu verhindern. Mit dem Erhalt stellte sich die Frage, welche Gebäude sich für welche neuen Nutzungen aktivieren lassen, und welche Eingriffe dafür erforderlich sind. Das Potenzial der Anlage sollte gehoben werden, ohne den Charakter durch deutliche Aufwertung zu verwischen oder gar zu musealisieren. Mit unterschiedlichen Nutzungsszenarien wurden die Hallen lediglich mit einer grundlegenden technischen Ausstattung versehen.

So lag der Fokus auf einer wirtschaftlichen Sanierung, die den rauen Charme des Altbestands erhält und maximale Flexibilität für die kreativwirtschaftliche Nutzung bei möglichst niedrigen Mieten bietet. Eine Besonderheit ist die prozessuale Entwicklung des Quartiers durch die Nutzer*innengemeinschaft. Mit einem kooperativen und offenen Prozess wurde ein neues Modell zwischen Mieterschaft und städtischen Institutionen gefunden und erprobt. Das Areal steht heute mit seinen Ateliers, Werkstätten, Büros, Sportstätten, Gastronomie, Veranstaltungs- und Ausstellungsflächen für einen behutsamen Umgang mit bestehender Stadtstruktur, anhand dessen beleuchtet werden soll, wie mit einer minimalinvasiven architektonischen Instandsetzung und einer kreativwirtschaftlichen Nachnutzung ein lebendiger Stadtbaustein entstehen kann. Welche Konzepte lassen sich für andere Bestandsbauten ableiten, die in Zukunft einer ähnlichen Nutzung zugeführt werden können, sodass für alle Akteure eine nachhaltige Nutzung sinnvoll wird?

Architektur: GÖSSLER KINZ KERBER SCHIPPMANN ARCHITEKTEN PartG mbB, Hamburg


Führung, 16 Uhr

Daniel Kinz, Architekt BDA (GKKS Architekten, Objektplanung)
Philipp Loeper, Architekt BDA (asdfg Architekten, Mieterausbau und Nutzer der Halle 4b)

Diskussionsrunde, 18 Uhr
„Bestandschutz und Klimakrise“
Das Haus der Erde – Prof. Andreas Denk, Technische Hochschule Köln
Denkmalschutz ist Klimaschutz! – Dr. Anna Joss, Leiterin Denkmalschutzamt Hamburg
Anna Scheuermann, Architekturkommunikation Offenbach (Moderation)

Eine Anmeldung zu den jeweiligen Programmpunkten ist erforderlich unter:
events@bda-hamburg.de

Führung: Halle 4b, Stockmeyerstraße 41, 20457 Hamburg
Podiumsdiskussion: Halle 424, Stockmeyerstraße 43, 20457 Hamburg

Maximale Teilnehmeranzahl: Exkursion 30 Personen
Podiumsdiskussion: 50 Personen