Stadt ist gebauter Ausdruck von Idealen und Kämpfen, von Konflikten und Allianzen und damit von gesellschaftlichen und politischen (Macht-) Räumen. Einige dieser Machtpositionen sind von beruhigender, andere von erschreckender Kontinuität. Zugleich verschieben sich derzeit scheinbar unverrückbare Realitäten mit einer hohen Dynamik.
Wer macht die Stadt? Wer hat die Macht, Stadt zu gestalten? Damit stellt sich die Frage nach den wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Kräften und ihren Methoden, Stadt zu beeinflussen – im Sinne von Partikularinteressen oder im Sinne der Gemeinschaft.
Macht kann die archaische Dominanz einer Elite über die Gemeinschaft oder Strukturen der Kontrolle sein, einerseits. Andererseits ist die Ausübung von Macht notwendig und im Kern politisch. Sie kann – nach Hannah Arendt – als das kollektive Wirken im politischen Raum zugunsten des Gemeinwesens verstanden werden. Das beständige Ringen um diese sehr unterschiedlichen Zwecke und Ziele der Machtausübung gehört zu einem der wichtigsten Prozesse in demokratisch verfassten Gesellschaften.
Die Tagung in Tutzing lädt zum Diskurs darüber ein, welche Formen der Macht und welche „Mächtigen“ auf die Stadt wirken. Wie beeinflussen sie – positiv wie negativ – mit ihren jeweiligen Strukturen, Interessen und Idealen die Stadt als politische Institution und als Lebensort der Gemeinschaft?
Anmeldung unter www.ev-akademie-tutzing.de/veranstaltung/macht-und-stadt-wem-gehoert-der-oeffentliche-raum/
Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA vergibt Stipendien für die Tagung „Die Macht und die Stadt“.
Eine Kooperation des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten BDA und der Evangelischen Akademie Tutzing
Programm
FREITAG, 10. Februar 2023
19.00 Uhr Begrüßung
Alix Michell, Studienleitung für Kunst, Kultur, Digitales und Bildung, Evangelische Akademie Tutzing
Susanne Wartzeck, Präsidentin des BDA, Dipperz / Berlin
Vorstellung Kommentatorin und Kommentatoren
Prof. Dr. Frank Eckhardt , Lehrstuhl für Stadtsoziologie, Bauhaus-Universität Weimar
Rainer Hofmann, Architekt BDA, bogevischs buero, München
Monika Thomas, Staatsrätin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen der Freien und Hansestadt Hamburg und Präsidentin der DASL, Berlin
19.45 Uhr Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit
Teresa Bücker, Journalistin und Autorin, Berlin
SAMSTAG, 11. Februar 2023
9.00 Uhr Begrüßung
Dr. Jörg Heiler, Landesvorsitzender BDA Bayern, München / Kempten
9.15 Uhr Macht der Daten
Dominik Piétron, Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin
11.00 Uhr Macht des Gemeinwohls
Dr. Christian Horn, Leiter Kulturdirektion der Stadt Erfurt
Christian Stupka, Genossenschaftliche Immobilienagentur München eG
14.00 Uhr Macht und Verantwortung
Dr. Ute Jasper, Juristin, Partnerin Heuking Kühn Lüer Wojtek, Düsseldorf
Dirk Neubauer (angefragt), Autor und Landrat Mittelsachsen, Mittweida
Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor a.D., Hamburg
16.00 Uhr Macht der Autonomie
Dr. Philipp Ruch, Philosoph und Aktionskünstler, Gründer des Zentrums für politische Schönheit, Berlin
17.30 Uhr Zwischenperspektive
19.30 Uhr Choreografien des urbanen Protests
Prof. Dr. Gabriele Klein, Institut für Bewegungsforschung, Universität Hamburg
SONNTAG, 12. Februar 2023
7.45 Uhr Andacht auf der Seeterrasse
Alix Michell
9.00 Uhr Macht der Erzählung
Khesrau Behroz, Journalist, Podcaster des Formates „Noise“ und Produzent, Berlin ‚
11.00 Uhr Macht der Transformation
Leona Lynen, Vorständin ZUsammenKUNFT Berlin eG und Partnerin team stadtstattstrand, Berlin
12.00 Uhr Abschlussdiskussion