Nikolay Kazakov

Bunsengymnasium Heidelberg

Humboldtstraße 23, 69120 Heidelberg

Nikolay Kazakov

Bunsengymnasium Heidelberg

Projekt
Bunsengymnasium Heidelberg
Architekt
Jöllenbeck & Wolf Architekten BDA
Bauherr
Stadt Heidelberg; Bunsen-Gymnasium Heidelberg

Die bestehende Schule von 1950 wurde in mehreren Bauabschnitten erweitert – zuletzt 2016 durch naturwissenschaftliche Fachklassenräume.
Der Ergänzungsbau überzeugt in mehrfacher Hinsicht. Er versteht sich als neuer Teil eines gewachsenen Ganzen und zeigt das bereits an der Fassade, die das Blockstreifenmotiv des Altbaus aufgreift. Im Inneren verschränkt sich der Neubau räumlich mit dem Bestand, dessen Westfassade abgebrochen wurde. Dadurch erweitert sich der ehemalige Flur zu einem breiten, zentralen Bereich. Er ist mit seiner Kaskadentreppe mehr als eine reine Erschließungszone, sondern schenkt der Schule eine Kommunikationsachse, die bisher vermisst wurde. Dieses Atrium ist gebäudehoch; durch Oberlichter fällt Tageslicht hinein. Stege verbinden die alten und die neuen Klasseräume; der Blick geht über teilverglaste Wände durch letztere hindurch ins Grüne. Die – auch akustisch – angenehme Atmosphäre wird durch die sparsam und sorgfältig eingesetzten Materialien Beton und Holz unterstützt. Letzteres schafft durch seinen warmen Farbton eine optische Verbindung mit dem Steinfußboden des Altbaus und sorgt damit für eine weitere Verschränkung von Alt und Neu. Die Ausgewogenheit zwischen Eigenständigkeit und zugleich Rücksichtnahme, die der neue Gebäudeteil ausstrahlt, lässt das etwas eingeklemmte Fluchttreppenhaus im nördlichen Hof verzeihen. Es zählt der deutliche räumliche wie ästhetische Zugewinn.