Foto: Werner Huthmacher

MRT-Forschungsgebäude Berlin-Buch

Robert-Rösle-Straße 10, 13125 Berlin

Foto: Werner Huthmacher

MRT-Forschungsgebäude Berlin-Buch

Anerkennung Hans Schaefers Preis 2010
Projekt
MRT-Forschungsgebäude Berlin-Buch
Architekt
Glass Kramer Löbbert Architekten
Architekten
Johan Kramer, Johannes Löbbert
Bauherr
TFM-Errichten

Die Verfasser, Johan Kramer und Johannes Löbbert vom Architekturbüro Glass Kramer Löbbert Architekten, erhalten eine Anerkennung für eine an vielen Stellen bravourös gemeisterte Durchführung eines Architekturauftrags. Die Zeichnungen und Photographien lassen darauf schließen, dass besonders der Fassadengestaltung und -konstruktion große Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Hinter dem klaren Kubus mit seiner einheitlich gestalteten Fassade verbirgt sich ein technologisch anspruchsvolles Wissenschaftsgebäude mit besonders sensiblen MRT-Geräten, die der Forschung an sowohl menschlichen Probanden als auch an Tieren dienen und im Zentrum des Gebäudes angeordnet sind (der Auftraggeber ist das Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin). Das Paradox von hermetischer Abschirmung und größter Durchlässigkeit sind die Kennzeichen solcher Technologie und ihrer Geräte; das mehrschichtig aufgebaute Gebäude und die fein perforierte Außenhaut der Fassade thematisieren dieses Paradox auf architektonische Weise. Die äußere Haut besteht aus metallischen Sonnenblenden, die bei Bedarf für die Zufuhr von Licht und Luft geöffnet werden können. Dahinter befinden sich in Schichten die Büros und Aufenthaltsräume, dann die Flure und schließlich die Magnet- und Hochfrequenzzonen.

Der Reduktionismus der silbrig-hell schimmernden Fassadengestaltung suggeriert Klarheit der Konzeption, gleichwohl lassen die Grundrisse auf kaum mehr als konventionelle Räume im Innern schließen, von denen jede weitere Darstellung fehlt. Nicht dokumentiert ist auch der außen als eigenständiger Turm ausgeführte Fahrstuhl, der den geschlossenen Eindruck des Kubus durchaus stören könnte (wenngleich nicht muss). Offenbar betreten Menschen als auch Tiere über diesen Fahrstuhl das Gebäude, dessen klinischer Charakter durch die Weglassung von Nutzern in der Präsentation verstärkt wird. Jede Anstrengung der Verfasser gilt der Fassade, die gekonnt ausgeführt ist, wenngleich heutzutage State of the Art.