Stephan Baumann

Sanierung und Erweiterung der alten Universitätsbibliothek und Triplex HD

Grabengasse 14 (Universitätsplatz), 69117 Heidelberg

Stephan Baumann

Sanierung und Erweiterung der alten Universitätsbibliothek und Triplex HD

Projekt
Sanierung und Erweiterung der alten Universitätsbibliothek und Triplex HD
Architekt
ap88 Architekten Partnerschaft mbBBellm / Löffel / Lubs / Trager Freie Architekten BDA
Bauherr
Land Baden-Württemberg vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Mannheim und Heidelberg

Mit der Entscheidung der Universität für eine Zentralbibliothek in der Altstadt sind hohe funktionale Anforderungen an das Potenzial ganz unterschiedlicher Bestandsgebäude verbunden. Aber auch bisher nicht genutzte Möglichkeiten der Verflechtung eines ganzen Stadtquartiers aus sehr verschiedenen Bauten haben sich ergeben. Beide Chancen wurden mit dem acht Jahre währenden Umbau genutzt. Im Durmschen späthistoristischen Gebäude spürt man die ordnende Hand der Architekten, die ein Labyrinth aus Um- und Einbauten befreiten und das Raumprogramm mit neuen Funktionsbegriffen übersetzten und den Altbau passend rekonstruierten. Er mutet heute wohl ähnlich seiner in ursprünglicher Ästhetik an: großzügig und differenziert. Die allerdings immer noch komplizierten Übergänge zwischen den Magazinen im Altbau und dem in den 70er Jahren entstandenen Multifunktionsgebäude Triplex fanden eine Lösung durch ein neues Treppenhaus, das all die verschiedenen Ebenen miteinander verbindet. So hat man mit dem Eintritt in die neuen Lesesäle einen von Dunkelräumen befreiten Blick in offene, aber funktional und gestalterisch ausdifferenzierte Raumangebote, die durch Glaswände ohne optische Beeinträchtigung voneinander getrennt sind. Die Ausdehnung des neu entstandenen Raums über die gesamte Breite des Stadtquartiers zwischen Universitätsplatz und Grabengasse wird nun zum Vorteil für eine angenehme Arbeitsatmosphäre durch permanenten Lichteinfall über den gesamten Tagesverlauf. Eine zurückhaltende Möblierung, transparente Einbauten und eine einfache Farbgestaltung unterstützen formal den Zusammenhang der unterschiedlichen Bauten und die notwendige Raumorientierung. Die Neuinterpretation der Raumfolgen wirkt flexibel genug für eine dauerhafte Nutzung und in der Einzelgestaltung wie zum Beispiel der Bodenintarsien reversibel genug, um der Bibliothek für die Zukunft einen angemessenen Rahmen zu setzen.