Foto: Constantin Meyer, Köln

SMA 60 Wechselrichterfabrik, Kassel

Mündener Str. 4, 34123 Kassel

Foto: Constantin Meyer, Köln

SMA 60 Wechselrichterfabrik, Kassel

Projekt
SMA 60 Wechselrichterfabrik, Kassel
Architekt
HHS Architekten AG Hegger Hegger Schleiff, Kassel
Bauherr
SMA Technology AG, Kassel

Die Fertigungshalle liegt an der Schnittstelle zwischen einem Mischgebiet mit Wohnungsbauten und einem Gewerbegebiet. Die der Wohnbebauung zugewendete Flanke ist emissionsfrei. Sämtliche logistischen und technischen Öffnungen sind auf der abgewandten Seite und auf die Stirnseiten zu den angrenzenden Straßen organisiert.

Die Halle wird als liegender Baukörper in Analogie zu einem industriellen Strangpressprofil entwickelt, das parallel zu den angrenzenden Straßen abgeschnitten wird. Die Längsseiten der Halle sind mit einem Stich von 30 cm gewölbt und mit einem über einen Radius von 65 cm gerundeten Attikaprofil hergestellt. Diese Flanken werden durch vertikale Fensterelemente kiemenartig „perforiert“. Im Kontrast dazu sind die beiden Stirnseiten mit einer Glasfassade transparent geöffnet. Ein einspringender Sockel lässt das „Profil“ schweben. Das glattflächige Fassadenmaterial in klarem verkehrsweiß betont den technologiedominierten Charakter der Produktionsstätte.

 Das enorme Umsatzwachstum erforderte eine schnelle Planungs- und Bauzeit. Die Konstruktion wurde daher auf einen hohen Vorfertigungsgrad optimiert das Dachtragwerk als Stahlbinderkonstruktion ruht auf tragenden Stahlbeton-Fertigteilstützen mit angeformten Fundamentfüßen. Die Längsseiten der Halle erhalten eine Fassade aus gewölbten Aluminiumplatten in der Farbe verkehrsweiß vor einer Gasbetonschale. Die Metall-Fensterelemente und stirnseitigen Fassaden mit Sonnenschutz aus beweglichen Lamellen sind dunkel grau. Eine stahlfaserbewehrte Sohle mit ESD-Beschichtung (electro static discharge) wurde nach Fertigstellung von Dach und Fassade betoniert.

Ausgestattet ist das Gebäude mit mehreren Photovoltaikanlagen, die zum Teil als Auf-Dach-Systeme auf dem Hallendach montiert oder gebäudeintegriert in die Oberlichter der Halle, in die Vordächer über dem Logistikhof und in einer Außenterrasse eingebaut sind. Die Leistung aller installierten Anlagen beträgt ca. 1,2 MWp. Die Wärme wird über gasbetriebene BHKW und Gas-Brennwertkessel  als Redundanzsystem erzeugt. Absorptionskältemaschinen liefern die erforderliche Kälte.

Wesentliche Bereiche wurden über eine thermische Gebäudesimulation energetisch optimiert. Dies führte zu einem Primärenergiebedarf von 500 kWh (m²/a) (Referenz 515) und der Qualität der Gebäudehülle von 0,42 W/(m²K) (Referenz 1,10). Der hohe Primärenergiebedarf entsteht aus den Testzyklen bei der Herstellung der Wechselrichter.

Die fassadennahen Arbeitsplätze sind über Fenster natürlich belichtet. In den Übergangszeiten sind die Arbeitsplätze natürlich belüftbar. Eine Kühldecke gewährleistet auch in den Sommermonaten angenehme Arbeitsplatzqualitäten.